Presseerklärung,
Hamburg/Münster 26.08.2007
Grüne Friedensinitiative:
Auf Sonder-BDK auch ISAF Einsatz ablehnen!
Antrag eingebracht - Widerstand gegen ISAF-Mandate auf Afghanistan-Sonder-BDK
nimmt zu
Die Grüne Friedensinitiative hat ihren Antrag für
die am 15. September in Göttingen stattfindenden Sonderparteitag
zu Afghanistan formell beim Bundesvorstand eingereicht.Der
Antrag lehnt sowohl die weitere Unterstützung des OEF
Einsatzes durch die Grünen, als auch die Erneuerung des
ISAF Mandats ab. Während die Ablehnung von OEF bei den
GRÜNEN weitgehend unbestritten ist, dürfte die Frage
der weiteren grünen Unterstützung von ISAF zu einer
Kontroverse auf dem Parteitag führen. Führende Politiker
der Grünen hatten sich für ein Fortsetzung von ISAF
ausgesprochen, darüber hinaus setzen sich Angelika Beer
(GRÜNE MdEP)sowie J. Fischer dafür ein, die deutschen
ISAF-Militärverbände aufzustocken und die Beschränkungen
beim Einsatz der Bundeswehr in Südafghanistan aufzuheben.
Uli Cremer von der Grünen Friedensinitiative: „Diese
Forderungen gehen sogar über die Position der Bundesregierung
hinaus und eskalieren den Militärkurs“.
Aber auch der ISAF Einsatz, wie er von der Bundesregierung
vorgesehen sei, stehe für eine zunehmende militärische
Eskalation: „Das werden wir auf dem Sonderparteitag
deutlich ansprechen. Viele GRÜNE verbinden mit ISAF die
Vorstellung, es handele sich um einen friedlichen Stabilisierungseinsatz.Das
ist Vergangenheit. Fakt ist heute, dass die NATO im Rahmen
von ISAF seit Ende des letzten Jahres einen regelrechten Krieg
im Süden Afghanistan führt, der das gesamte Land
– auch den Norden destabilisiert. An diesem Krieg hat
Deutschland immer mehr Anteil: erst wurden 2005 der Einsatz
der Bundeswehr in Einzelfällen auch außerhalb des
Nordens Afghanistans zugelassend, dann wurde das Bundeswehrkontingent
mit der Tornado-Entsendung um 500 Soldaten aufgestockt, die
die Kriegsführung im Süden aus der Luft unterstützen“,
erläutern Uli Cremer und Wilhelm Achelpöhler die
im Antrag formulierte Position.
Die von der Bundesregierung geplante Zusammenfassung aller
im Rahmen von ISAF-eingesetzten Bundeswehreinheiten in einem
einheitlichen Mandat drückt aus Sicht der GRÜNEN
FRIEDENSINITIATIVE diese Realität des Bundeswehreinsatzes
aus. „Damit kommt nun hoffentlich Realismus und
Ehrlichkeit in die GRÜNE Diskussion. Entweder positioniert
man sich ohne wenn und aber für den gesamten ISAF-Kriegseinsatz
oder man lehnt, wie die GRÜNE FRIEDENSINITIATIVE den
Einsatz ab. Die Rosinenpickerei muss aufhören. Eine ISAF-Light-Position
lässt sich jetzt nicht mehr durchhalten. Der Antrag der
Bundesregierung den ISAF Einsatz unter Einbeziehung der Tornado
Flugzeuge dürfte für einen großen Teil der
GRÜNEN nicht zustimmungsfähig sein. Die Partei muss
ihren Bundestagsabgeordneten auf den Weg geben, dass sie im
Bundestag gegen ISAF stimmen.“
Damit die GRÜNE Sonder-BDK nicht nur die Auswahl zwischen
verschiedenen Pro-ISAF-Anträgen hat, sondern auch die
Möglichkeit hat, gegen den ISAF-Militäreinsatz zu
stimmen, hat die GRÜNE FRIEDENSINITIATIVE heute einen
eigenen konsequent antimilitaristischen Antrag mit UnterzeichnerInnen
aus dem gesamten Bundesgebiet eingereicht. Er bezieht sich
auch positiv auf die Aktivitäten der Friedensbewegung
gegen den Afghanistan-Krieg und nimmt die Meinung die Mehrheit
der deutschen Bevölkerung gegen den Afghanistan-Einsatz
positiv auf.
Die GRÜNEN müssen ein Gegensignal geben, und zwar
jetzt 2007 und nicht erst in 10 Jahren! Wer eine andere Politik
in Afghanistan will, der darf nicht der alten Politik im Bundestag
zustimmen.
Die GRÜNE FRIEDENSINITIATIVE hat sich Ostern 2007 gegründet.
Ihr gehören GRÜNE aus verschiedenen Kreisverbänden
an, die sich für einen friedenspolitischen Kurswechsel
der GRÜNEN einsetzen.
Wilhelm Achelpöhler, Münster
Uli Cremer, Hamburg
Kontakt:
Uli Cremer 0160 / 81 21 622 - cremer@gruene-friedensinitiative.de
Wilhelm Achelpöhler 0171 / 17 17 392 - achelpoehler@gruene-friedensinitiative.de
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