Strategiewechsel: NATO rüstet für Kalten Krieg 2.0

Von Uli Cremer

Auf ihrem Gipfel im walisischen Cardiff hat die NATO Anfang September 2014 einen Strategiewechsel Richtung Kalter Krieg 2.0 vollzogen und diesen auch mit entsprechenden militärischen Maßnahmen unterfüttert, u.a. durch den Beschluss, eine „Sehr Schnelle Eingreiftruppe Ost“ aufzustellen. Dass nicht auch noch die NATO-Russland-Grundakte aus dem Jahre 1997 aufgekündigt wurde, ändert an der Grundsatzentscheidung nichts. Ab sofort gilt Russland als Gegner im Kalten Krieg 2.0, der als eröffnet gelten kann.

Ukraine: Wir müssen über Geopolitik reden

Von Wilhelm Achelpöhler und Uli Cremer (4.3.2014)

Angesichts der schweren internationalen Krise, die sich um die Ukraine entwickelt hat, reicht es nicht, auf den russischen Völkerrechtsbruch hinzuweisen. Wir müssen über Geopolitik reden, auch wenn das Manche nicht so gerne mögen.

Afghanistan: Obama verlängert Restlaufzeit des Krieges

von Uli Cremer und Wilhelm Achelpöhler

Druckversion mit Fußnoten

Am 22.6.2011 verkündete Obama, dass die USA bis 2012 30.000 US-Soldaten aus Afghanistan abziehen wird. Damit machen die USA den gigantischen Truppenaufwuchs seit 2009 allerdings nur teilweise rückgängig. In Obamas Amtszeit ist die US-Truppenzahl am Hindukusch um über 50.000 Soldaten erhöht worden. Wenn die nächsten US-Präsidentschaftswahlen stattfinden, werden also mehr US-Truppen in Afghanistan stationiert sein als zum Zeitpunkt, als Präsident Bush abtrat! Der bisher angekündigte Abzug bedeutet nicht mehr, als dass das Kriegsniveau wieder auf 2009er Level sinkt. Allein 2009 starben 2.412 ZivilistInnen (laut UN-Angaben) sowie 521 westliche Soldaten in Afghanistan. Wird der Krieg, wie geplant, drei Jahre (von 2012 bis 2014) weitergeführt, wären entsprechend über7.000 zivile Opfer, über 1.500 tote westliche Soldaten sowie eine unbekannte Zahl toter Angehöriger afghanischer Sicherheitskräfte und Aufständischer zu befürchten.