Syrien: Störfeuer gegen Feuerpause und Kerrys Plan B

Uli Cremer (26.2.2016)

Je einiger sich Russland und USA im Syrienkonflikt werden, desto größer werden die Spannungen zwischen Washington und Ankara, das sich immer mehr zu dem Hauptstörfaktor für eine Feuerpause und eine politische Lösung entwickelt. Auch das Verhältnis zwischen oppositionellen Rebellenmilizen und Washington verschlechtert sich. Der von US-Außenminister Kerry am 23.2.2016 ins Gespräch gebrachte Plan B ist vermutlich nicht nur Ausdruck des Misstrauens gegen die Assad-Regierung und Russland sondern auch Reaktion auf das Störfeuer aus dem eigenen Lager.

Syrien? It’s the Bündnisraison, Stupid!

Syrien? It’s the Bündnisraison, Stupid!

Von Uli Cremer und Wilhelm Achelpöhler (8.12.2015)

Es ist ein Missverständnis, dass es bei dem am 4.12.2015 vom Bundestag beschlossenen Bundeswehrmandat um Syrien geht. Wie bei früheren Entscheidungen zu Kriegsbeteiligungen sind vor allem Bündnis-Belange die Antriebsfeder. So wie Kanzler Schröder 2001 der Bush-Regierung die „uneingeschränkte Solidarität“ zusicherte und Deutschland anschließend in den Afghanistankrieg hineinführte, geht es 2015 um die Solidarität mit der französischen Regierung, der Kanzlerin Merkel „jedwede Unterstützung“ versprach.

Militärpolitische Vision „Europäische Armee“ revisited

Uli Cremer (01.05.2015)

Sollen die GRÜNEN auf den Zug mit Fahrtrichtung „Europäische Armee“ aufspringen oder nicht? Welche Abrüstungsperspektive verbindet sich mit der Vision? Welche Art von Streitkräften wünscht man sich? Wie und wo sollen sie zum Einsatz kommen? Der Vorstoß des EU-Kommissionspräsidenten Juncker im März 2015 hat auch innerhalb der GRÜNEN zu einer erneuten Debatte über das Thema geführt – mit den bekannten Argumenten, die wir gerne noch einmal anschauen. Cem Özdemir und Tobias Lindner (pro) sowie Frithjof Schmidt und Reinhard Bütikofer (contra) bezogen Stellung. Ist das Juncker-Bashing der GRÜNEN Autoren dabei politisches Theater oder gibt es wirkliche Differenzen? Und wo unterscheiden sich die GRÜNEN Diskursteilnehmer?

Die Frage von guten Kriege und bösen Kriegen

„Hamburg/Berlin. Soweit ist es gekommen. Ulrich Cremer, ein Grüner und Pazifist der ersten Stunde, spielt Krieg. Beruflich jedenfalls. Wargaming. Er zieht ein Buch aus dem Regal im Büro seiner Unternehmensberatung, die Kunst des Kriegsspielens. Wenn er mit Firmenvertretern für ein paar Stunden in Seminarräumen von Hotels sitzt, inszenieren sie die Wirtschaft als Schlachtfeld. Einer will ein neues Produkt an den Markt bringen, der Konkurrent will den Erfolg verhindern. „Militärische Strategien können für meine Kunden hilfreich sein, um ihre Märkte und das Handeln der Konkurrenz zu analysieren“, sagt Cremer. Und überhaupt, er habe den alten Clausewitz gelesen und die Kunst des Krieges vom Chinesen Sunzi. „Pazifisten sind nicht blöd“, sagt er.“

Artikel des Hamburger Abendblatts vom 21.11.2014