Afghanistan-Krieg nach der Schneeschmelze

In der ersten Aprilhälfte 2010 sind sieben Bundeswehrsoldaten
in Afghanistan gefallen. Viele Medien, PolitikerInnen und
Stammtische haben das zum Anlass genommen, eine „bessere
Ausrüstung unserer Soldaten“ in Afghanistan zu
verlangen. Die Trauerfeiern werden instrumentalisiert, um
eine Fortsetzung des Krieges zu rechtfertigen. In Wirklichkeit
werden die Interessen der Bundeswehr-Soldaten, die der deutsche
Bundestag in den Krieg geschickt hat, am konsequentesten von
der Friedensbewegung vertreten, die den sofortigen Abzug aus
Afghanistan verlangt.

Neue Afghanistan-Strategie 2010: Wieder mehr Truppen!

von Uli Cremer / Wilhelm Achelpöhler

 

Im Januar wurde mit großem Pomp eine „Afghanistan-Konferenz“ in London inszeniert. Regierungsvertreter von 68 Staaten (darunter die internationalen Truppenstellerstaaten, aber auch Vertreter der Großmächte Russland, China Japan und Indien) trafen sich ein weiteres Mal mit ihren afghanischen Verbündeten (in Form der Karzai-Regierung). Als Einlader fungierten die britische Regierung, die UN und die afghanische Regierung. Die Konferenz wurde insbesondere von Britannien und Deutschland initiiert.